Yoga mit Indika war niemals langweilig, er nimmt jede individuelle Situation auf und gibt immer wieder hilfreiche Tipps, ja, auch Hilfestellungen. Er passt seine Übungen „dem Material“ an. Wenn ein, zwei Leute nicht so fit sind, dann macht er schon mal gute Rückenübungen, die jeder schafft, sagt auch Bescheid welche Übungen man mit bestimmten Problemen lieber nicht machen oder anders ausführen soll. Ich fühlte mich dort aufgehoben. Auch die Fortgeschrittenen hatten ihre Übungen, so dass keiner zu kurz kam. Natürlich habe ich versucht seine Körperhaltung nachzuahmen, mein Rücken mochte das gar nicht. Indika sagte immer wieder „ Ich bin ich und du bist du, ich mache die Übung so gut ich kann und ihr macht die Übungen so, wie ihr sie machen könnt, kein falscher Ehrgeiz und immer schön langsam“. Nachdem ich das berücksichtigte klappte alles besser und ich wurde sogar wieder beweglicher. Die Entspannungsübungen mit Meditation und Chakragebrumm waren am Ende auch erfolgreich, ich fühlte mich jedenfalls entspannt. Was man so alles tut, um dem Körper Gutes zu tun, ist unglaublich.
Sehr unterhaltsam waren vor allem seine Hund- und Löweübung, wir sahen alle sehr bescheuert aus mit heraushängender Zunge den Blick aufs dritte Auge gerichtet (also nach innen-oben schielend) und dem Hundgebell oder Löwengeröhr nachahmend. Ich konnte mich vor Lachen meistens nicht mehr halten und steckte alle anderen an! Was soll‘s Lachen ist auch gesund.
Samstag ist in Maho immer Markttag, da es was Besonderes sein soll, machte ich mich mit Romy mittels Tucktuck (das hiesige Taxi) auf den Weg. Der Fahrer entließ uns gleich hinter den Schranken, von einem Markt war dort aber noch nichts zusehen. Ein paar Schritte weiter fragten wir nach dem Markt (auf Englisch) und mussten sehen, dass wir schon genau davor standen. Wir gingen also in die Nebenstraße und waren schon mitten im Getümmel. Ich hatte vor, mir einen Sari zu kaufen, wusste zwar nicht, wann ich ihn je anziehen sollte, probieren wollte ich aber schon mal. Als ich dann endlich in so ein Ding eingewickelt war, musste ich gestehen, dass ich weder Gelegenheit habe das Kleid zu tragen, noch die Geduld habe mich da hineinzuwickeln, außerdem stand es mir nicht, wie auf dem Foto deutlich zu sehen ist. Zu welcher Gelegenheit sollte ich es auch anziehen? Ich habe am Ende das Geld lieber an eine Klinik gespendet, wo arme Leute umsonst therapiert werden.
Auf dem Markt war es sehr heiß, Frauen benutzten Regenschirme als Sonnenschirme, Mütter blieben mit ihren Kindern im schattigen Tucktuck sitzen. Romy hatte keinen Kopfschutz, da durfte mein Tuch herhalten, siehe an, ein Turban kühlt auch.
Der Markt wurde größer und größer, es taten sich andere Nebenstraßen auf und Plätze, auf denen Obst, Gemüse, Nüsse und schrecklich stinkender Trockenfisch verkauft wurde. Hier saßen arme Bauern, ein benachteiligter Teil der Bevölkerung, uns schlug die Armut direkt entgegen. Ich hatte keine Lust zu feilschen, weil ich den Menschen jeden Gewinn gönnte. Die Menschen sind sehr freundlich und super nett. Die Angestellten im „Paradies“ hatten es offensichtlich finanziell deutlich besser erwischt. Wir gingen in einen klimatisierten Laden in der Nähe, um uns etwas abzukühlen. Außer Räucherstäbchen, etwas Zimt und Quellwasser haben wir nichts gekauft.
Die Bahnstation war recht interessant. Die alten Züge, die noch aus der Kolonialzeit zu stammen scheinen, gefielen mir. Auf dem Fahrplan standen die Abfahrtzeiten in Singhalesisch, Tamil und Englisch. Das ist wohl auch noch ein Rudiment aus der vom englischen Königreich besetzten Zeit.
Heiraten auf Sri Lanka ist für viele ein Traum. In Sri Lanka gibt es allerdings keine spezifische buddhistische Hochzeitszeremonie. Buddha hat hier für kein Ritual festgelegt. Das macht es für Familien des Brautpaares einfacher den Ablauf der Hochzeit selbst zu bestimmen. Die wichtigsten Rituale während der Hochzeitszeremonie werden also in individueller Reihenfolge vollzogen. Eine traditionelle srilankische Hochzeitszeremonie ist die “Poruwa” Zeremonie, sie wird meisten von den Einheimischen gewählt und ist mit vielen Ritualen für Glück und Segen verbunden.
So wird eine Hochzeit in Sri Lanka einmal in Weiß und einmal in Rot gefeiert. Warum ist das so? Der Termin für die Hochzeit wird meistens von einem Astrologen bestimmt. Das heißt, wer eine glückliche und kinderreiche Ehe möchte, muss darauf achten, dass beim individuellen Horoskop der Eheleute ein Maximum an Aspekten übereinstimmen. Im Buddhismus wird die Ehe als eine soziale Einrichtung und nicht als religiöse Institution wie bei uns angesehen (nach Buddhas Lehren braucht es in der Ehe nur eines, Respekt!), daher wird vor der Poruwa Zeremonie die Ehe standesamtlich geschlossen. Die Braut wird dabei einen traditionellen Sari aus Seide tragen, der Bräutigam kann auch im Anzug erscheinen, oft sieht man ihn aber in einer traditionellen Verkleidung. So ein Brautpaar vor die Linse zu kriegen ist schon was Besonderes.
Glück und Segen
spenden das Brautpaar Eltern, Familie und Freunde, ab und an füttert sich das
Brautpaar gegenseitig mit Reis, als eines der wichtigsten Nahrungsmittel in Sri
Lanka. Zum Abschluss der Zeremonie werden die sieben Dochte der traditionellen Öllampe angezündet und still die
Wünsche für die gemeinsame Zukunft ins Universum geschickt.
Der ayurvedische Stirnölguss wird im Sanskrit Shirodhara(shiro = Kopf, dhara = Fluss) genannt. Hierbei fließt über 25 min in einem kontinuierlichen Strahl aus etwa 8 bis 10 cm Höhe erwärmtes, mit Kräutern vermischtes Öl aus Sesamsamen auf meinen Kopf und dabei ganz besonders auf die Stirn. Nach ayurvedischer Auffassung beruhigt dies das gesamte vegetative Nervensystem, und wirkt harmonisierend und ausgleichend. Die beruhigende Wirkung ist in einer kleinen Studie nachgewiesen worden.
Ich empfand den Stirnölguss, als etwas sehr Entspannendes. Das Öl ist sehr warm und fühlt sich samtig an. Der Strahl massiert die Stirn, indem er sehr langsam von rechts nach links und zurück geführt wird. Nur ausgewählte Therapeuten im Beisein eines Apothekers dürfen diese Therapie durchführen. Nach ein paar Minuten fing ich an abzudriften, wie kurz vor dem Einschlafen. Auch die Füße kribbeln und zucken manchmal, wir es vor dem Einschlafen manchmal passiert. Eine beruhigende Wirkung kann ich hiermit voll bestätigen. Nach einem Dampfbad habe ich mich im Zimmer gleich etwas hingelegt und das Ganze nachklingen lassen. Ob es anhält wird sich zeigen. Die Anwendung wird nun die nächsten 5 Tage wiederholt, neben den anderen Anwendungen, die den ganzen Vormittag andauern.
Man schaut etwas lustig aus, weil die Haare unter einen Turban gewickelt werden. Damit die komisch aussehenden Patienten wenigstens lachen können, bekommen sie eine Augenmaske verpasst und eine Blume oder mehrere Blumen in den Turban gesteckt. (Ich sehe aus, wie ein Clown – siehe unten das Bild mit Therapeutin). Das Gewürz-Öl soll nun seine Wirkung tun. Es gibt viele Dinge, die nun vermieden werden sollen. Das Badeverbot trifft mich am Meisten.
Das Nachmittagsprogramm des Hotels sah Mediation in einem buddhistischen Kloster vor. Wir fuhren mit dem Kleinbus auf sandigen Straßen in den Regenwald, vorbei an kleinen Hütten, netten Menschen, winkenden Kindern, ausgetrockneten Reisfeldern und Seen, in denen die Stengel der Lotosblüten lang aus dem bisschen Wasser ragten, was gerade noch übrig war, Büffelherden säumten den Weg und Menschen, die sich im See oder Fluss wuschen. Die Einheimischen erzählten, dass es schon 2 Jahre lang keinen „richtigen“ Monsunregen mehr gab und damit war das lebensnotwendige Wasser knapp.
Die Begegnung mit diesem schweizer Mönch, der zurzeit allein auf einem Berg in einem luftigen Kloster auf Sri Lanka lebt, war unglaublich. Ich habe noch nie jemanden so leidenschaftlich über Meditation, deren Schwierigkeiten, die Freude und den inneren Jubel, die man beim meditieren erfahren kann, sprechen hören. Bis dahin ist es aber ein langer Weg. Er hat sehr offen darüber gesprochen, warum sich eine Frau niemals allein neben einen Mönch setzen oder ihn gar ansprechen darf (auch nicht in der Bahn, das ist auf Sri Lanka verboten). Das Zölibat hat einen so hohen Stellenwert, dass der Mönch nicht in Verlegenheit oder gar in Versuchung gebracht werden darf. Die Bahn ist immer übervoll, deshalb wurden für Mönche reservierte Plätze eingerichtet. Eine Urlauberin (Vivien) musste schon einmal für einen Mönch in der Bahn den Platz räumen und durfte dann stehen, ihr Mann (Thomas) durfte sitzen bleiben, für Mitteleuropäer ein seltsamer Anblick! Andere Länder andere Sitten!
Ein kleiner Waran kam zum Mittag mal „Tach“ sagen und die rote Libelle hatte es sich im Tempel für Stunden gemütlich gemacht und netterweise gewartet, bis ich die Kamera geholt hatte. Danke! Beim Buddha im Park dagegen kann man sich Zeit lassen, der bewegt sich recht selten.
Heute kam eine große Affenherde beim Yogatraining vorbei inklusive
Jungtiere . Sie rannten auf der Mauer entlang und verteilten sich in den
Mangobäumen.
Die Ärzte und die meisten Angestellten sprechen ein bisschen deutsch, auch mein Taxifahrer. Die Singalesen haben DEUTSCH als 3. Sprache in der Schule, unglaublich!!
Erste: Singalesisch
Zweite: Englisch
Dritte: Deutsch oder Französisch oder Arabisch Viele lernen Deutsch, weil man damit besser in der Tourismusbranche arbeiten kann. 😉 Singalesische Schrift ist sehr schön.
[1.9., 14:07] 👣: Die erste Nacht war super, ein paar Mal habe ich Hubschrauber gehört, sonst sehr gut geschlafen. Am Tage habe ich bisher keinen einzigen Hubschrauber gesehen. Die Grillen sind derart laut, dass ich dachte eine Hochspannungsanlage zu hören. Vögel singen lautstark und sehen wunderschön aus, wenn man sie mal zu Gesicht kriegt, sie leben hoch in den Bäumen. Ich habe Klimaanlage und Deckenventilator, die Klimaanlage habe ich gleich gekillt. Der Ventilator läuft, dann bleiben auch die Mücken weg. Es ist alles so verrammelt, dass eh kaum etwas reinfliegen kann, nur wenn die Tür offen ist. Nach einem Tag hatte ich doch die Klimaanlage für ein paar Stündchen zu laufen, es wird sonst doch zu warm und Türen und Fenster kann man nicht offen lassen, wegen der Mücken und dem Kleingetier.
Wie sich später herausstellte war das nächtliche Geräusch kein Hubschrauber, es war ein Zug der diese nächtliche Ruhestörung verursachte.
Singalesische Genüsse
TRANSFER
Die Fahrt vom Flughafen nach Moha war etwas abenteuerlich. Der Fahrer musste etwas auf mich warten, ich war der einzige Gast auf den er wartete. Er trug ein riesiges Schild mit meinem Namen und den Namen des Hotels. Er sprach etwas englisch, deutsch, französisch, wir unterhielten uns auf englisch. Da der Arzt auf mich wartete, fuhr er schnell, er überholte die Tucktucks (dreiräderige Fahrzeuge, die an ein Behindertenfahrzeug der 70-iger Jahre erinnern) und alles was vor ihm war, dazwischen fuhren die Rollerfahrer. Manchmal fuhren 3 oder 4 Fahrzeuge in halsbrecherischer Art nebeneinander auf der Fahrbahn. Also 2 von einer Seite und 2 von der anderen. Bei dieser Fahrweise wunderte mich nicht, dass wir an 2 Unfällen vorbei kamen. Ein PKW der sicherlich anstatt in ein Fahrzeug vorzog, in einen Vorgarten zu rauschen und ein Rollerfahrer, der mit einem anderen Roller kollidierte, die Polizei stand schon daneben. Ich muss mir mal bei Gelegenheit die Unfallstatistik anschauen.
Morgen schnappe ich mir so einen Tucktuck und fahre in die Stadt.
Mein Zuhause für 21 Tage ❤🌹🌺
THERAPIE
Heute hatte ich das Arztgespräch, Gesicht und Kopf- Schulter UND Ganzkörpermassage mit warmem Kräuteröl, heisses Kräuterbad währeddessen es draussen geschüttet hat (der Regen kommt plötzlich und stark-ich mag dieses Geräusch), danach gab es ein Dampfbad mit Kräutern und Gewürzen. Die Behandlung war sehr entspannend, ich fühlte mich danach super toll. Nun habe ich eine leise Ahnung, warum sie das hier „Ayurveda Paradies“ nennen. Mir gehts schon jetzt besser, obwohl der Arzt meinte, es würde etwas dauern mit der Besserung. Diese Anlage ist ein großer Natur-Park mit Seen, mitten im Nationalpark in den Bergen Sri Lankas. Jetzt scheint die Sonne wieder im Paradies, als wäre nichts gewesen.
AFFENFRÜHSTÜCK
Heute früh wurde ich auf ein Geräusch aufmerksam, das ich noch nicht kannte. Ich ging auf meine Terasse und sah, dass Kokosschlalen vom Baum fielen. Da war ein Äffchen oben im Baum und schmatzte genüsslich. Dann kam ein zweiter dazu und aß mit. Ich war auch hungrig und wanderte, nach dem Schnappschuss, auf die Frühstücksterasse und tat es ihnen gleich.
Frühstück
Später sah ich, dass früh morgens, wenn die meisten Gäste noch von ihren Anwendungen träumten, die Affen im Gelände los waren. Sie sprangen von Baum zu Baum in Rudeln, warfen angeknabberte Mangos von den Bäumen und ärgerten die Parkwärter, die sie nur mit Platzpatronenschüssen vertreiben konnten.
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