Kandy und Umgebung / Sri Lanka

Kandy / Sri Lanka

Früh morgens um 7 Uhr brach ich in Begleitung eines Reiseführers nebst Taxifahrers, im bequemen Auto, in die Hochebene nach Kandy auf. Die Sonne schien, als hätte sie den Tag über auch nichts anderes vor, ich konnte mir nicht vorstellen, dass es in Kandy regnen sollte (wie die Angestellten unkten). Sie sollten recht behalten.

Teeplantage und Teefabrik Geragama im Distrikt Kandy

Zuerst fahren wir in Richtung Teeplantage. Der Fahrer ist gut, er fährt vorsichtig – ich war da schon ganz anderes gewohnt. In der feuchtwarmen Hochebene gedeiht der Tee besonders gut, wir machen einen kurzen Halt und ein paar Fotos. Der Reiseleiter erklärt wie der Tee geerntet wird und welche Qualitätsunterschiede es gibt. Dann geht’s in die Teefabrik. Ich werde einer hübschen Frau im Sari überreicht, sie wird sich nun die nächste halbe Stunde um mich kümmern. Die Teefabrik gibt es bereits seit weit über 100 Jahren, rund 4000 Teepflückerinnen arbeiten hier. Sie erklärt mir in in reinem Oxford – English wie das Teeblatt eigentlich zu Tee wird. Vom Trocknen, über das Fermentieren und dass manche Blätter einfach nur getrocknet werden. Die Maschinen zum Fermentieren sind ca. 100 Jahre alt. Die Maschinen strahlen so eine irre Hitze aus und der Duft der geballten Teemassen betäubt mich, mir ist leicht schwindelig. Nach der Tour gibt es noch einen besonders feinen Tee zum Probieren und dann soll man natürlich dort Tee kaufen.

Betörender Durft, der mich fast umschmeisst.
Fermentiermaschine
Sortiermaschine
inoffiziele Teepflückerin

Bahirawakanda Temple (බහිරවකන්ද පන්සල)

Als nächstes fahren wir zum Bahirawakanda Temple, der aus einem riesigen Buddha besteht, den man erklimmen kann. Die Straße dorthin ist einspurig und man kann immer nur bis zur nächsten Kurve sehen, aber sie wird drei-  bis vierspurig befahren, wenn es darauf ankommt. Einmal stehen wir einem Lastwagen, zwei Tuk-Tuks und einem Motorrad mit vollzähliger Großfamilie darauf gegenüber. Das Kind trägt zur Sicherheit eine Wollmütze! Die Fahrer sind alle entspannt, bremsen, lächeln sich zu und wackeln mit dem Kopf seitlich (was Zustimmung andeutet). Ich sitze ganz still und denke daran zu atmen.

Botanischer Garten Kandy / Peradeniya / Sri Lanka

  • Der königliche botanische Garten befindet sich ca. 5 Kilometer westlich von Kandy. Peradeniya ist am südlichen Stadtrand von Kandy und gilt als einer der schönsten Gärten von ganz Asien. Angelegt wurde Peradeniya bereits vor über 700 Jahren von den Singhalesen und umfasst ein Größe von etwa 80 Hektar. Im Garten werden über 4000 Pflanzenarten, neben tropischen Pflanzen wie Orchideen, Gewürze und Heilpflanzen und auch Pflanzen aus gemäßigten Klimazonen kultiviert. Es ist einfach überwältigend, man könnte den ganzen Tag dort verbringen, ich hatte aber noch viel vor an diesem Tag. Es gibt zahlreiche Themengärten wie Gewürz- und Kräutergärten, Farne und Pinienhain und Orchideenhäuser. Die Bäume haben mich mal wieder fasziniert, es gibt Bäume die aussehen wie eine Hütte, weil deren steil aufsteigende Wurzeln sowas wie Wände bilden hinter denen man sich verstecken kann, ein Lieblingsort für Pärchen! Aus dem imposanten Jackfruchtbäumen werden nicht nur die traditionellen Boote geschnitzt, sondern außerdem dienen die Bäume mit ihren bis zu vierzig Kilogramm schweren Früchten als eiweißreiche Nahrung. In der Nähe der Bäume heißt es „Vorsicht!“, dass einem nicht zufällig eine der Eiweißbomben auf den Scheitel knallt. Unterschiedliche VIPs, Präsidenten und Staatsbesucher aus aller Welt pflanzten hier als Geschenk Bäume, die mal mehr und mal weniger gut gedeihen. Das Orchideenhaus ist schön, aber nicht wirklich was super Besonderes, naja, als Berliner ist man da sicher verwöhnt. Die schwarze Orchidee und die grazilen Blüten der weißen Federorchidee sind ein echter Hingucker. Immerhin soll es dort 200 Arten geben. Es wird berichtet, dass die Blüte in ihrem Inneren das Hinterteil eines weiblichen Käfers nachahmt. Wenn ein männlicher Käfer dieses sieht, geschieht das unvermeidliche und die Pflanze profitiert davon. 

Der Zahntempel

Wir fuhren also gemütlich durch die laute Stadt zum Zahntempel. Es hatte geregnet was für ein angenehm laues Klima sorgte. Ich kam mir irgendwie seltsam privilegiert vor, in dem modernen Auto mit Ledersitzen und Klimaanlage, wo um mich herum Tucktucks kreisten, die nicht einmal seitliche Fensterscheiben hatten, um die sonst feuchte Hitze abhalten zu konnten. Menschen saßen gedrängt in den Bussen, wohl unangenehmerweise eher ohne Klimaanlage. Ich hatte nur diesen einen Tag um einen Ausflug zu machen und ich wollte so viel wie möglich sehen, da schien mir diese Fortbewegungsart genau das Richtige zu sein. Ich wurde genau vor dem Zahntempel aus dem Auto entlassen und konnte mittels Fremdenführer ohne wirklich Anstehen zu müssen direkt in den Zahntempel hineinhuschen.

Warum heißt der Zahntempel so?

Der Zahntempel beheimatet den linken Eckzahn Buddhas (Siddhartha Gautama) seit dem 4. Jahrhundert, was Kandy zu einem der wichtigsten Pilgerstätten des Buddhismus macht. Dazu muss ich sagen, dass auch in Singapore ein Zahntempel steht (Buddha tooth relic temple), der ebenfalls behauptet den linken Eckzahn Buddhas zu haben. Wieviel davon hatte er wohl gehabt oder ist hier von einem anderen Buddha die Rede?

Wenn man den Tempel besuchen möchte, muss die Kleiderordnung eingehalten werden, sonst könnte der Zugang verwehrt werden. Das heißt, Knie und Schultern müssen bedeckt sein, keine Kopfbedeckung und die Schuhe muss man draußen vor der Tür lassen. Den Wirrwarr an Schuhen kannst Du Dir sicherlich vorstellen (gegen Trinkgeld passt aber jemand auf Deine Schuhe auf). Ratsam ist es deshalb in FlipFlops hinzugehen und diese dann einfach einzustecken. Ich bin deshalb gleich mal barfuß aus dem Auto gestiegen, damit ich die Schuhodyssee umgehen kann. Im Zahntempel kann man sehr gut barfuß laufen, der Boden besteht aus Stein oder Fliesen. Draußen im Hof gibt es Plattenwege aber auch grobe Sandwege. Der Tempel ist groß und sagenhaft prunk- und kunstvoll ausgestattet, überall stehen Buddhastatuen in allen Größen herum und es hängen Bilder von Buddha an den Wänden. In einem Saal stehen Buddhas die alle unterschiedlichen Mudras (Handhaltungen) zeigen.

Vor dem Schrein legen Pilger massenhaft Gaben und vor allem Unmengen von Blüten ab, dann sitzen sie zum Gebet auf dem Boden. Ein wunderbar spiritueller Moment, den Du ehrfürchtig erleben solltest. Um den Zahntempel herum gibt es noch viele kleinere Tempelanlagen, auch hinduistische Tempel darunter, die innen und außen sehr bunt verziert sind.

Ich hätte hier noch viel länger verweilen können, aber es dunkelte bereits und der Fremdenführer mahnte zum Aufbruch. Für mich war es bequem, ich ließ mich auf die weichen Sitze fallen und ruhte mich aus, wenn mir nicht gerade die Augen zufielen, löcherte ich den Guide mit religiöse Fragen. Der hoffentlich zwischendurch ausgeruhte Taxifahrer brachte uns sicher binnen 4 Stunden wieder gegen 23:00 zum Hotel. Was für ein schöner Tag!

Kaikawala / Sri Lanka

Auf dem langen Rücken des rundlichen Kaikawala Bergmassivs befindet sich der buddhistische Tempel Kaikawala ungefähr 15 Fahrradminuten vom Ayurveda Paradise entfernt. Nach Sonnenaufgang gegen 6 Uhr morgens ist die beste Zeit für eine kleine Tour dorthin. So früh war der Tempel noch nicht geöffnet, ich konnte aber am Tempel vorbei (aus Pietätsgründen ohne Schuhe) den glatten Berg erklimmen.

Morgensonne genießen
Dieser riesige Stein steht auf kleinem Fuß, wie er das schafft, weiß niemand. Für den Moment helfe ich ihm. ;0)
Kaikawala Fels hoch über dem Regenwald

Yapahuwa / Sri Lanka

Yapahuwa die alte Königsstadt

Yapahuwa ist der kleine Bruder von Sigirya und wurde nach dessen Vorbild erbaut. Die Tempelanlage am heiligen Berg Yapahuwa war einst Königsstadt und ist nur einen Kilometer von Ayurveda Paradise entfernt. Ich Dödel schaffe es wieder mal, mich zu verlaufen. Dafür habe ich nette Leute im Dschungel kennen gelernt und eine freie Motorradfahrt zum Tempel bekommen. Die Leute sich sehr arm und proportional nett hier, weit weg von den Tourismusfallen. Ein bisschen englisch muss man aber schon können, wenn man so allein unterwegs ist. Ich kam mir vor, wie eine Außerirdische, ich wurde auf jeden Fall so angeschaut. So ziemlich alle Kinder haben gewunken, manch Erwachsener auch, wirklich liebe Menschen. Im Tempel laufen so viele Einheimische rum, dass ich mich fragte, ob die dort wohnen? Ein Mann wollte mich auf den Berg begleiten, er sprang wie eine Bergziege vor mich her, die Treppen hinauf, ich hatte Mühe hinterher zu kommen. Ich wollte ja auch noch Fotos machen. Er zeigte mir einen leichteren Weg am Berg entlang, die Treppen kann man unmöglich hochgehen, sie sind zu steil. Als er mir den Tempel von innen zeigte, der knallbunt mit Buddhafiguren und alten und neuen Fresken versehen war, wollte er mich nochmal abkassieren, versuchen kann man es ja und wie gesagt sind die Leute sehr arm, da kann ich dann wieder nicht so sein und gab ihm noch ein kleines Trinkgeld in seine Tempelschale für diesen schönen Gebetsort.

Die UNESCO unterstützt die Grabungen und den Erhalt der historischen Orte. Das merkt man an den Eintrittapreisen, denn die sind so hoch wie überall in der Welt.

Yoga-Session / Yapahuwa / Sri Lanka

Yoga mit Indika war niemals langweilig, er nimmt jede individuelle Situation auf und gibt immer wieder hilfreiche Tipps, ja, auch Hilfestellungen. Er passt seine Übungen „dem Material“ an. Wenn ein, zwei Leute nicht so fit sind, dann macht er schon mal gute Rückenübungen, die jeder schafft, sagt auch Bescheid welche Übungen man mit bestimmten Problemen lieber nicht machen oder anders ausführen soll. Ich fühlte mich dort aufgehoben. Auch die Fortgeschrittenen hatten ihre Übungen, so dass keiner zu kurz kam. Natürlich habe ich versucht seine Körperhaltung nachzuahmen, mein Rücken mochte das gar nicht. Indika sagte immer wieder „ Ich bin ich und du bist du, ich mache die Übung so gut ich kann und ihr macht die Übungen so, wie ihr sie machen könnt, kein falscher Ehrgeiz und immer schön langsam“. Nachdem ich das berücksichtigte klappte alles besser und ich wurde sogar wieder beweglicher. Die Entspannungsübungen mit Meditation und Chakragebrumm waren am Ende auch erfolgreich, ich fühlte mich jedenfalls entspannt. Was man so alles tut, um dem Körper Gutes zu tun, ist unglaublich.

Sehr unterhaltsam waren vor allem seine Hund- und Löweübung, wir sahen alle sehr bescheuert aus mit heraushängender Zunge den Blick aufs dritte Auge gerichtet (also nach innen-oben schielend) und dem Hundgebell oder Löwengeröhr nachahmend. Ich konnte mich vor Lachen meistens nicht mehr halten und steckte alle anderen an! Was soll‘s Lachen ist auch gesund.

Markttag in Maho/ Sri Lanka

Samstag ist in Maho immer Markttag, da es was Besonderes sein soll, machte ich mich mit Romy mittels Tucktuck (das hiesige Taxi) auf den Weg. Der Fahrer entließ uns gleich hinter den Schranken, von einem Markt war dort aber noch nichts zusehen. Ein paar Schritte weiter fragten wir nach dem Markt (auf Englisch) und mussten sehen, dass wir schon genau davor standen. Wir gingen also in die Nebenstraße und waren schon mitten im Getümmel. Ich hatte vor, mir einen Sari zu kaufen, wusste zwar nicht, wann ich ihn je anziehen sollte, probieren wollte ich aber schon mal. Als ich dann endlich in so ein Ding eingewickelt war, musste ich gestehen, dass ich weder Gelegenheit habe das Kleid zu tragen, noch die Geduld habe mich da hineinzuwickeln, außerdem stand es mir nicht, wie auf dem Foto deutlich zu sehen ist. Zu welcher Gelegenheit sollte ich es auch anziehen? Ich habe am Ende das Geld lieber an eine Klinik gespendet, wo arme Leute umsonst therapiert werden.

Auf dem Markt war es sehr heiß, Frauen benutzten Regenschirme als Sonnenschirme, Mütter blieben mit ihren Kindern im schattigen Tucktuck sitzen. Romy hatte keinen Kopfschutz, da durfte mein Tuch herhalten, siehe an, ein Turban kühlt auch.

Der Markt wurde größer und größer, es taten sich andere Nebenstraßen auf und Plätze, auf denen Obst, Gemüse, Nüsse und schrecklich stinkender Trockenfisch verkauft wurde. Hier saßen arme Bauern, ein benachteiligter Teil der Bevölkerung, uns schlug die Armut direkt entgegen. Ich hatte keine Lust zu feilschen, weil ich den Menschen jeden Gewinn gönnte. Die Menschen sind sehr freundlich und super nett. Die Angestellten im „Paradies“ hatten es offensichtlich finanziell deutlich besser erwischt. Wir gingen in einen klimatisierten Laden in der Nähe, um uns etwas abzukühlen. Außer Räucherstäbchen, etwas Zimt und Quellwasser haben wir nichts gekauft.

Die Bahnstation war recht interessant. Die alten Züge, die noch aus der Kolonialzeit zu stammen scheinen, gefielen mir. Auf dem Fahrplan standen die Abfahrtzeiten in Singhalesisch, Tamil und Englisch. Das ist wohl auch noch ein Rudiment aus der vom englischen Königreich besetzten Zeit.

Hochzeit / Sri Lanka

Heiraten auf Sri Lanka ist für viele ein Traum. In Sri Lanka gibt es allerdings keine spezifische buddhistische Hochzeitszeremonie. Buddha hat hier für kein Ritual festgelegt. Das macht es für Familien des Brautpaares einfacher den Ablauf der Hochzeit selbst zu bestimmen. Die wichtigsten Rituale während der Hochzeitszeremonie werden also in individueller Reihenfolge vollzogen. Eine traditionelle srilankische Hochzeitszeremonie ist die “Poruwa” Zeremonie, sie wird meisten von den Einheimischen gewählt und ist mit vielen Ritualen für Glück und Segen verbunden.

So wird eine Hochzeit in Sri Lanka einmal in Weiß und einmal in Rot gefeiert. Warum ist das so? Der Termin für die Hochzeit wird meistens von einem Astrologen bestimmt. Das heißt, wer eine glückliche und kinderreiche Ehe möchte, muss darauf achten, dass beim individuellen Horoskop der Eheleute ein Maximum an Aspekten übereinstimmen. Im Buddhismus wird die Ehe als eine soziale Einrichtung und nicht als religiöse Institution wie bei uns angesehen (nach Buddhas Lehren braucht es in der Ehe nur eines, Respekt!), daher wird vor der Poruwa Zeremonie die Ehe standesamtlich geschlossen. Die Braut wird dabei einen traditionellen Sari aus Seide tragen, der Bräutigam kann auch im Anzug erscheinen, oft sieht man ihn aber in einer traditionellen Verkleidung. So ein Brautpaar vor die Linse zu kriegen ist schon was Besonderes.

Glück und Segen spenden das Brautpaar Eltern, Familie und Freunde, ab und an füttert sich das Brautpaar gegenseitig mit Reis, als eines der wichtigsten Nahrungsmittel in Sri Lanka. Zum Abschluss der Zeremonie werden die sieben Dochte der traditionellen Öllampe angezündet und still die Wünsche für die gemeinsame Zukunft ins Universum geschickt.

SHIRODHARA / Yapahuwa / Sri Lanka

Der ayurvedische Stirnölguss wird im Sanskrit Shirodhara(shiro = Kopf, dhara = Fluss) genannt. Hierbei fließt über 25 min in einem kontinuierlichen Strahl aus etwa 8 bis 10 cm Höhe erwärmtes, mit Kräutern vermischtes Öl aus Sesamsamen auf meinen Kopf und dabei ganz besonders auf die Stirn. Nach ayurvedischer Auffassung beruhigt dies das gesamte vegetative Nervensystem, und wirkt harmonisierend und ausgleichend. Die beruhigende Wirkung ist in einer kleinen Studie nachgewiesen worden.

Ich empfand den Stirnölguss, als etwas sehr Entspannendes. Das Öl ist sehr warm und fühlt sich samtig an. Der Strahl massiert die Stirn, indem er sehr langsam von rechts nach links und zurück geführt wird. Nur ausgewählte Therapeuten im Beisein eines Apothekers dürfen diese Therapie durchführen. Nach ein paar Minuten fing ich an abzudriften, wie kurz vor dem Einschlafen. Auch die Füße kribbeln und zucken manchmal, wir es vor dem Einschlafen manchmal passiert. Eine beruhigende Wirkung kann ich hiermit voll bestätigen. Nach einem Dampfbad habe ich mich im Zimmer gleich etwas hingelegt und das Ganze nachklingen lassen. Ob es anhält wird sich zeigen. Die Anwendung wird nun die nächsten 5 Tage wiederholt, neben den anderen Anwendungen, die den ganzen Vormittag andauern.

Man schaut etwas lustig aus, weil die Haare unter einen Turban gewickelt werden. Damit die komisch aussehenden Patienten wenigstens lachen können, bekommen sie eine Augenmaske verpasst und eine Blume oder mehrere Blumen in den Turban gesteckt. (Ich sehe aus, wie ein Clown – siehe unten das Bild mit Therapeutin). Das Gewürz-Öl soll nun seine Wirkung tun. Es gibt viele Dinge, die nun vermieden werden sollen. Das Badeverbot trifft mich am Meisten.

Der Schweizer oder eine wunderbare Begegnung mit einem buddhistischen Mönch auf einem Berg, der ungefähr eine Fahrstunde von Yapahuwa /Sri Lanka entfernt ist.

Das Nachmittagsprogramm des Hotels sah Mediation in einem buddhistischen Kloster vor. Wir fuhren mit dem Kleinbus auf sandigen Straßen in den Regenwald, vorbei an kleinen Hütten, netten Menschen, winkenden Kindern, ausgetrockneten Reisfeldern und Seen, in denen die Stengel der Lotosblüten lang aus dem bisschen Wasser ragten, was gerade noch übrig war, Büffelherden säumten den Weg und Menschen, die sich im See oder Fluss wuschen. Die Einheimischen erzählten, dass es schon 2 Jahre lang keinen „richtigen“ Monsunregen mehr gab und damit war das lebensnotwendige Wasser knapp.

Die Begegnung mit diesem schweizer Mönch, der zurzeit allein auf einem Berg in einem luftigen Kloster auf Sri Lanka lebt, war unglaublich. Ich habe noch nie jemanden so leidenschaftlich über Meditation, deren Schwierigkeiten, die Freude und den inneren Jubel, die man beim meditieren erfahren kann, sprechen hören. Bis dahin ist es aber ein langer Weg. Er hat sehr offen darüber gesprochen, warum sich eine Frau niemals allein neben einen Mönch setzen oder ihn gar ansprechen darf (auch nicht in der Bahn, das ist auf Sri Lanka verboten). Das Zölibat hat einen so hohen Stellenwert, dass der Mönch nicht in Verlegenheit oder gar in Versuchung gebracht werden darf. Die Bahn ist immer übervoll, deshalb wurden für Mönche reservierte Plätze eingerichtet. Eine Urlauberin (Vivien) musste schon einmal für einen Mönch in der Bahn den Platz räumen und durfte dann stehen, ihr Mann (Thomas) durfte sitzen bleiben, für Mitteleuropäer ein seltsamer Anblick! Andere Länder andere Sitten!

Affen und anderes Getier / Sri Lanka

Ein kleiner Waran kam zum Mittag mal „Tach“ sagen und die rote Libelle hatte es sich im Tempel für Stunden gemütlich gemacht und netterweise gewartet, bis ich die Kamera geholt hatte. Danke! Beim Buddha im Park dagegen kann man sich Zeit lassen, der bewegt sich recht selten.

Heute kam eine große Affenherde beim Yogatraining vorbei inklusive Jungtiere . Sie rannten auf der Mauer entlang und verteilten sich in den Mangobäumen.